Kurzfilm (2024)
Gevatter Tod will in Rente. Man kennt es: Die letzten Deadlines drücken und den Nachfolger einarbeiten, muss man auch noch. Wir treffen auf Gevatter Tod in einem weißen Raum, vor ihm eine Wand aus Röhrenfernsehern, die ihm die Katastrophen auf dem Planeten Erde vorflimmern, an seinem Sessel lehnt seine abgewetzte Sense. Sein Nachfolger steht im schwarzen Anzug, dem Tablet und einem Hochentaster in den Händen hinter ihm, kritisiert das Bevölkerungswachstum der letzten zweihundert Jahre und redet von Inbound-Marketing. Dazu taucht auch noch Gott auf, ein junges Mädchen mit aufgeklebtem weißen Bart, das – nach Gevatter Tods Geschmack – viel zu viele bescheuerte Schöpfungsideen wie Schnabeltiere, Blobfische und psychoaktive Anleckfrösche hat. Und dann bedroht sie noch Gevatters Todeswerk mit einer ihrer wahnwitzigen Ideen. Gevatter steckt vollends in der Lebens- bzw. Todeskrise. Ein kurzes Kammerspiel über das Leben, den Tod und dass es immernoch schlimmer kommen kann.
Der Kurzfilm wurde angetriggert von sich häufenden Todesmeldungen in unserem Umfeld. Offensichtlich hatte Gevatter Tod richtig was zu tun und daraus entsprang der Gedanke, dass er selbst vielleicht auch eigentlich gar keinen Bock mehr auf seinen Job hat. Aber er bräuchte natürlich einen Nachfolger, data-driven und selbstoptimiert. Und was würde Gott davon halten?
Das ist die Geschichte hinter dieser zugegeben, etwas absurden Geschichte, die wir innerhalb eines Monats und ohne Budget aus dem Boden gestampft haben. Ein Kammerspiel in endlosem Nichts, in dem das Menschliche Leid nicht abwesender sein könnte.
The Grim Reaper wants to retire. We know how that goes: you have to meet the final deadlines and train your successor. We meet the Reaper in a white room, in front of him a wall of tube televisions flickering the disasters on planet Earth, his worn scythe leaning against his armchair. His successor stands behind him in a black suit, a tablet and a pole pruner in his hands, criticising the population growth of the last two hundred years and talking about inbound marketing. God also turns up, a young woman with a stick-on white beard who – to the Reaper’s taste – has far too many stupid creation ideas such as platypuses, or psychoactive licking frogs. And then she threatens his work of death with one of her crazy ideas and he finds himself in the midst of a life and death crisis.
A short intimate play about life, death and the fact that things can always get worse.
Best Comedy Short Paris Women Cinefest 2024 (Paris/Frankreich)
Honorable Mention Absurd Film Festival – Bimonthly awards 2024 (Mailand/Italien)
Official Selection 38. Braunschweig International Film Festival 2024 (Braunschweig/Deutschland)